Marketing in eigener Sache

Anleitung zum Liebesbrief

 

Der Valentinstag steht vor der Tür und an keinem anderen Tag werden so viele Liebesbriefe geschrieben. Schade eigentlich, denn auch die übrigen 364 Tage eignen sich hervorragend, seiner oder seinem Liebsten mitzuteilen, was man fühlt. Also, frisch ans Werk und Mut zum Wort!

 

Ein Liebesbrief ist im Grunde genommen nichts anderes als Marketing in eigener Sache. Sie wollen immerhin das beste Produkt an den Mann oder die Frau bringen: sich selbst. Das klingt zu unromantisch? Nein, bereits Wolf Schneider in “Deutsch für junge Profis” weist uns darauf hin: “Ganz gelesen werden zuverlässig nur Schulaufsätze, Diplomarbeiten und Erpresserbriefe; schon Liebesbriefe nicht immer”.

Zu Beginn definieren Sie die Zielgruppe. Das sollte nicht allzu schwer sein, denn im Normalfall gibt es nur ein einziges Objekt der Begierde. Stellen Sie sich also genau vor, was diese Person denkt, wie sie aussieht, duftet, lächelt. Versetzen Sie sich in ihre Position! Überlegen Sie, was der andere erwartet, sich wünscht. Bringen Sie sich in die richtige Stimmung für romantische Schwüre. Definieren Sie, was Sie mit dem Schreiben erreichen wollen. Ein Date, Interesse, einfach nur Ihre Liebe ausdrücken, Ihre Wertschätzung, Ihre Dankbarkeit?

 

Aller Anfang ist schwer…

Jetzt kennen wir Dialoggruppe und Kommunikationsziel. Fehlt nur noch der richtige Kommunikationskanal, dann ist die Basisarbeit geschafft. Als Medium, das unsere Botschaft transportieren soll, empfehlen wir Brief und Füller. Zur Not tut’s auch ein Kugelschreiber. Auf keinen Fall E-Mail oder SMS. Ein Liebesbrief wird per Hand geschrieben. Das ist persönlich, romantisch, stilvoll.

Da sitzt man nun vor dem leeren Briefbogen und grübelt und grübelt und … keine Sorge, Schreibblockaden kennen auch Profis. Tipp: Die ersten Entwürfe auf Konzeptpapier kritzeln und den Gedanken einfach freien Lauf lassen.

Sofern Sie Ihren Schwarm noch nicht näher kennen, verzichten Sie bei der Anrede besser auf Kosenamen. Ein einfaches „Hallo“ kann unpersönlich wirken, daher empfehlen wir das klassische „Liebe“. Schließlich geht es ja auch darum.

 

Content is king: Auf den Inhalt kommt es an

Man muss kein Cyrano de Bergerac sein, um seine Zielgruppe zu erreichen. So mancher meint, in Liebesbriefen große Dichter und Denker imitieren zu müssen oder sich einer besonders eleganten, poetischen und hochtrabenden Sprache zu bedienen. Ein echter Liebesbrief lebt von echten Gefühlen – und sollte eine Hommage an den Adressaten sein. Statt Sterne vom Himmel zu holen, machen Sie ein Kompliment. Aber bitte nicht die einfallslosen Standardfloskeln über schöne Augen oder das umwerfende Lächeln.

Loben Sie lieber Eigenschaften und Vorlieben Ihres „Zielobjekts“. Storytelling ist das Zauberwort. Erzählen Sie Geschichten. Vom Moment der ersten gemeinsamen Begegnung. Wie Sie Ihr Herz verloren haben. Welche Musik beim ersten Date im Hintergrund lief. Begeistern Sie den Adressaten mit Witz und Charme. Seien Sie authentisch und schaffen Sie Unique Content.

Auch bei einem Liebesbrief gilt: Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören. Disziplinieren Sie sich. Andernfalls besteht die Gefahr der Wiederholung – und das langweilt. Vergessen Sie nicht, am Ende Ihre persönliche “Call-to-action- Aufforderung” einzubauen. „Ich freu mich auf Deinen Anruf“ oder der Ausdruck der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen machen dem Leser deutlich, dass von ihm nun eine Reaktion erwartet wird.

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Fazit: Einen Liebesbrief zu schreiben ist gar nicht so schwer: Wählen Sie eine lockere Begrüßung, übertreiben Sie nicht mit Liebesschwüren, stellen Sie den Adressaten in den Fokus und prüfen Sie, ob der Empfänger am Ende weiß, was Sie von ihm erwarten. Dann hat Amor alle Chancen, mit seinem Pfeil auch das Ziel zu treffen.

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